Hand mit Stift malt an einem Mandala

Mal Dich glücklich – Mandalas für Erwachsene

Buntstifte, Filzmaler und Malbücher sind Kinderkram? Von wegen! Seit einiger Zeit liegt das Ausmalen von Vorlagen bei Erwachsenen so sehr im Trend, dass namhafte Hersteller mit der Produktion kaum noch hinterherkommen. Doch was hat es mit diesem Trend auf sich?

Spätestens seit die Malbücher der schottischen Illustratorin Johanna Basford auf den Bestseller-Listen stehen, lässt es sich nicht mehr leugnen: das Ausmal-Fieber grassiert und ist hochgradig ansteckend. Ihre Bücher „Secret Garden“ (Mein verzauberter Garten), „Enchanted Forest“ (Mein Zauberwald) und zuletzt „Lost Ocean“ (Mein phantastischer Ozean) wurden bis heute millionenfach verkauft. Besonders beliebt sind auch Mandala-Malbücher mit ihren geometrischen Formen. Von den USA ausgehend sind mittlerweile Erwachsene in ganz Europa von der Lust am Ausmalen ergriffen – und ein Ende des Trends ist nicht erkennbar.

Im Gegenteil: Noch steigt die Nachfrage auch in Deutschland stetig an. Die Kaufempfehlungen sind derweil so zahlreich, dass es schwer fällt, eine Entscheidung für ein Ausmalbuch zu treffen. Blütenwunder, Mandalas oder doch lieber Zauberwald? Da kann es durchaus hilfreich sein, sich in der wachsenden Szene Malbegeisterter umzuhören und Tipps abzuholen. Bei Facebook findest Du unzählige Gruppen, deren Mitglieder sich nicht nur über die neuesten Trends austauschen, sondern das soziale Netzwerk bietet ihnen dazu die Möglichkeit, die farbenfrohen Bilder einem interessierten Publikum zu präsentieren. Doch was treibt Erwachsene eigentlich dazu an, etwas zu tun, das sonst nur Kinder machen?

Trübe Gedanken einfach bunt übermalen

Betrachten wir den Akt des Ausmalens einmal ganz nüchtern: Um möglichst sauber die freien Flächen der Vorlage mit Farben auszufüllen, müssen wir uns konzentrieren. Eben dieser Fokus auf eine ganz präzise Handlung lässt andere Gedanken in den Hintergrund treten und bringt Entspannung. Sorgen und trübe Gedanken verziehen sich und machen Platz für bunte Farben in klar definierten Formen. Vielleicht sind es auch die klaren Umrisse der Zeichnungen, der begrenzte Raum des Papiers, der uns beim Ausmalen so gefällt. Als Gegenentwurf zu der komplexen Welt der Erwachsenen, in der wir uns regelmäßig verzetteln und das Ausmaß der globalen Verwirrungen nur schemenhaft erahnen können, ist uns der Zauberwald eine willkommene Abwechslung, die wir überschauen und selbstbestimmt gestalten.

Entdecke das Kind in Dir (wieder)

Vordergründig mag das Ausmalen als infantiler Zeitvertreib belächelt werden – doch was ist eigentlich so schlimm daran, die kindliche Freude in sich wieder zu entdecken? Dass zu diesem Zweck gerade das Malbuch eine Art Renaissance erlebt, ist keineswegs überraschend. Die Erinnerungen an verregnete Nachmittage, die wir zu Hause mit bunten Stiften und Malbuch verbracht haben, sind oft mit einem wohligen Gefühl verknüpft: mit der Zeit, in der unsere einzige Sorge darin bestand, nicht überzumalen. Wer selbst Kinder hat, kann das entspannende Hobby mit ihnen teilen.

Schalte ab und finde offline innere Ruhe

Entschleunigung lautet das Zauberwort. Sie steht für das Innehalten im täglichen Hickhack und für das bewusste Auftauchen aus der Informationsflut, die nicht zuletzt durch unsere permanente Erreichbarkeit online über uns hereinbricht. Beruflich wie im Privatleben sind digitale Medien omnipräsent – da kommen Papier und Stift gerade recht, um uns vom Starren auf PC, Laptop und Smartphone zu erholen.

Probiere es aus, bunte Farben machen glücklich!

Mehr zum Thema findest Du in Der Spiegel und Süddeutsche sowie eine kritisch-amüsante Interpretation des Ausmaltrends in Die Welt.

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