Multifunktionsgeräte – Die Alleskönner

Multifunktionsgeräte und ihre Tücken

Mein Bruder wollte am Wochenende noch schnell ein paar Faxe versenden, Dokumente einscannen und Verträge ausdrucken. Kein Thema, verfügt er doch über ein „MFC“ Gerät. Doch manchmal steckt der Teufel im Detail. Ausgerechnet jetzt funktionierte der „Drucker“ nicht – mal wieder! Also hat er bei mir angerufen, ob ich per Fernwartung auf seinen Computer zugreifen kann, um nachzusehen, ob er evtl. etwas verkehrt gemacht hat. Kurz gesagt: Er hat alles richtig gemacht, das „MFC“ Gerät hat wieder den x-ten Fehler. Es ist auch nicht mehr das Jüngste. „Laß das mit der Reparatur, hole dir endlich ein neues Gerät! Das lohnt nicht mehr. Das Gerät ist zu alt und hatte einfach schon zu viele Reparaturen“. Gesagt, getan, dachte ich. Keine drei Stunden später hatte ich ihn wieder am Telefon. „Kannst Du mir bitte so ein „Multiteil“ raussuchen, mir sagen welches Gerät es ist, und ich bestelle es dann? Ich blicke bei den ganzen Abkürzungen gar nicht mehr durch. Ich will einfach ein Gerät, mit dem ich alles erledigen kann“.

Aus 1 mach 3 oder 4

Es ist noch gar nicht so lange her, da standen in den Büros: Drucker, Scanner, Kopierer und Faxgeräte. Jedes Gerät für sich hatte einen eigenen Stromanschluss, ein eigenes Gehäuse (dadurch brauchte man viel Stellfläche), separate Verbindungskabel zum Drucker und jedes Gerät hatte eigenes Verbrauchsmaterial. 1995 hat die Firma Xerox (in Partnerschaft mit Micorsoft) das erste Multifunktionsgerät mit Drucker/Kopierer/Scanner und Fax auf den Markt gebracht. Wie man vermuten kann, war von Platzeinsparung bei diesem Gerät keine Rede. Es war ein kleiner „Schrank“, der vier Geräte vereinte. Aber da die Technik bei den Druckern genauso schnell voranschritt wie bei PC’s, wurden die Multifunktionsgeräte immer kleiner. Viel wichtiger jedoch: Sie wurden für den „kleinen Mann“ bezahlbar. Bereits im Jahr 2014 verfügten fast 27 Prozent der Bevölkerung in Deutschland über ein Multifunktionsgerät.

3-in-1 oder 4-in-1 – Multifunktionsdrucker oder Multifunktionsgeräte

Nein, das ist nicht die Aufstellung des letzten Fußballspiels. Man unterscheidet bei den Multifunktionsgeräten zwischen 3 in 1 Geräten oder 4 in 1 Geräten. 3 in 1 Geräte können Drucken, Scannen und Kopieren. Aus diesem Grund bezeichnet man sie als Multifunktionsdrucker. Bei den 4 in 1 Geräten kommt noch die Fax-Funktion hinzu. Und damit ändert sich die Bezeichung, jetzt ist es ein Multifunktionsgerät.

Wenn Du zu Hause nicht unbedingt ein „richtiges“ Faxgerät benötigst, würde ich Dir zu einem 3 in 1 Gerät raten. Der Vorteil bei diesen Geräten, vorausgesetzt sie verfügen über einen WLAN Anschluss: Du kannst sie überall im Raum aufstellen und trotzdem sämtliche Funktionen (Drucken, Scannen und Kopieren) nutzen. Diese Geräte lassen sich, dank WLAN, ganz einfach mit dem PC/Router verbinden. Du benötigst keine Verbindungskabel zu Deinem PC, einfach nur an die Steckdose anschließen. So sieht Dein Büro auch „aufgeräumter“ aus, kein Kabelsalat unterm Schreibtisch.

Falls Du jedoch nicht auf die Faxfunktion verzichten kannst, müsstest Du Dir entweder ein einzelnes Fax-Gerät besorgen oder aber Du nimmst Dir direkt ein 4 in 1 Gerät. Im Grunde ist die Installation (immer Wlan vorausgesetzt) identisch. Also überall aufstellbar! Zusätzlich mußt Du das Multifunktionsgerät nur noch mit einem Faxkabel (Westernkabel) mit Deinem Telefonrouter verbinden. Das ist aber das Problem, denn heutzutage stehen die Router im Wohnzimmer (Unitymedia Horizon Box) oder im Flur (Telekomanschluss), also nicht in der Nähe des Multifunktionsgerätes. Und damit musst Du doch noch ein Kabel quer durchs Zimmer legen. Im Büro sieht es anders aus, wenn Du in der Nähe des Aufstellortes eine Netzwerkbuchse hast. Natürlich kannst Du aber auch beide Versionen mit einem USB-Kabel direkt mit dem PC verbinden.

Vorteil der WLAN-Funktion bei beiden: Du kannst Fotos, E-Mails ect. direkt von Deinem Handy oder Tablet ausdrucken. Dafür brauchst Du nur eine kleine App, die auf Deinen Minicomputern installiert wird.

HL, DCP, MFC, C, D, N, DN, FAX usw.

Das ist nur eine kleine Auswahl von Abkürzungen, die die Firma Brother für ihre Geräte nutzt. Dazu kommen dann die Modellnummern und dahinter noch ein oder mehr Buchstaben. Sieht auf den ersten Blick sehr durcheinander aus. Hat man jedoch einmal die Bedeutung der Ziffern erkannt, ist es ganz einfach, fast schon selbsterklärend.

Fangen wir mit den vorderen Buchstaben an:

  • HL bedeutet „herkömmliche“ Drucker
  • DCP bedeutet „3 in 1“ Multifunktionsdrucker
  • MFC bedeutet „4 in 1“ Multifunktionsgerät
  • FAX bedeutet „Fax“

Soweit, finde ich, recht eindeutig. Bei der Modellnummer gibt es vielleicht folgende Hilfestellung : je kleiner die Zahl, desto „einfacher“ ist das Gerät. Wahrscheinlich hast Du schon anhand der ersten Buchstaben Deinen Drucker ausgewählt. Für mich sind die Buchstaben dahinter jedoch noch viel interessanter. Hier findest Du die Buchstaben (Kombi) C, D, N, DN, DW, CDN, DWT, P und PLT. Auch hier von Brother recht simpel gehalten:

  • C = Farbdrucker/Colodrucker
  • D = Duplexdruck (es können beide Seiten bedruckt werden)
  • N = Netzwerkfähig
  • DN = Duplex und Netzwerkfähig
  • DW = Duplex und WLAN/-LANfähig
  • CDN = Farbdrucker/Duplexdruck/Netzwerkfähig
  • DWT = Duplex/WLAN/-LANfähig und Tiefschlafmodus (schaltet den Drucker bei Nichtgebrauch automatisch ab)
  • P = PIN codierte Zugangssperre (Bei reinen Faxgeräten)
  • PLT = PIN codierte Zuganssperre/Laserfax/Thermotransfer

Wie Du siehst, alles keine große Zauberei. Es lohnt sich wirklich, einmal hinter die Bezeichnungen der einzelnen Hersteller zu blicken, um sein perfektes Multifunktionsgerät, sein Fax oder seinen Drucker zu bekommen.

Vor- und Nachteil von Multifunktionsgeräten

Der größte Vorteil bei einem Multifunktionsgerät: Die Platzeinsparung! Anstatt für vier Geräte brauchst Du nur noch Platz für eins, perfekt! Gefolgt von: Nur eine Sorte Verbrauchsmaterial (Tinte oder Toner), ein Stromanschluss, geringer Anschaffungspreis usw. Den Kopierer kannst Du auch benutzen, wenn Dein PC gar nicht an ist. Genauso wie das Faxgerät. Dann noch die ganze Software, mit der Du Deine Dokumente, die Du eingescannt hast, bearbeiten und verwalten kannst. Es besteht auch die Möglichkeit Briefe oder Bilder direkt vom PC aus per Fax-Software zu versenden.

Doch wie das Leben nun mal so spielt, ist das Multifunktionsgerät keine „Eier-legende-Wollmilchsau“ und hat natürlich auch Nachteile. Der größte Nachteil, wie bei allen kompakten Multigeräten (Küchengeräte, Hifi usw.): Ist ein Teilgerät defekt, muss immer das Gesamtgerät getauscht werden. Ein Fehler kann sämtliche Funktionen des Gerätes beeinträchtigen. Dazu muß man funktionale und qualitative Kompromisse gegenüber spezialisierten Einzelgeräten machen (die meisten MFC-Geräte haben einen einfachen Scanner).

Wie bei allen Multigeräten muß man wissen, dass diese Geräte nichts für Profis sind, aber die würden sich diese Multifunktionsgeräte auch nicht für ihre professionelle Arbeit aussuchen.

Vielleicht siehst Du es so wie ich: Die Vorteile überwiegen. Für mich kommt nur noch ein Multifunktionsgerät in Frage!

Wie denkst Du über Multifunktionsgeräte?

Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

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