Sei mutig – Sag Nein!

„Kannst Du noch mal eben? Dauert auch nicht lange!“ – oft leiten Kollegen und Vorgesetzte ihre Anliegen mit diesen harmlos klingenden Worten ein, die für Dich jedoch zusätzliche Arbeit bedeuten. Und obwohl Du bereits bis zum Hals in selbiger steckst, fällt es Dir schwer, Nein zu sagen. Weil Du den Erwartungen des Gegenübers entsprechen willst und Du nicht egoistisch wirken möchtest. Weil Du nicht kleinlich bist, schließlich dauert es ja nicht lange. Außerdem möchtest Du nichts riskieren: Eine Absage könnte der Chef Dir später als fehlende Einsatzbereitschaft quittieren, die Mitarbeiter fehlende Kollegialität bemängeln. Also sagst Du Ja, obwohl Dein Überstunden-Konto bereits bedenklich voll ist und Dich das Plus an Arbeit einmal mehr nach Feierabend an den Schreibtisch fesselt.

Denke langfristig und schone Deine Ressourcen

Lange geht das nicht gut. Wer immer Ja sagt, stößt unweigerlich an seine Grenzen der Belastbarkeit. Strapaziert der Job übermäßig Körper und Geist, können sich Beschwerden einstellen. Dein Immunsystem macht schlapp und Du wirst anfällig für Krankheiten, aber auch psychische Symptome wie Burn-Out sind möglich. Nein-Sagen ist also eine notwendiges Mittel zum Selbstschutz, um Dich nicht im Job zu „verheizen“. Ein Gesuch des Vorgesetzten auszuschlagen, wenn Du ausgelastet bist, ist aber nicht nur in Deinem persönlichen Interesse. Es kommt auch dem Unternehmen zugute: Denn Mitarbeiter, die permanent ihr Limit überschreiten, leisten einfach keine gute Arbeit.

Beziehe Position, sei ein Nein-Sager!

Ein Nein in Richtung der Kollegen oder des Chefs auszusprechen, setzt Mut voraus. Es zeigt außerdem, dass Du im Job professionell agierst und Du Deine Kapazitäten realistisch kalkulierst. Eine Bitte abzulehnen, weil Du im Moment noch genügend andere Punkte auf Deiner To-Do-Liste abarbeiten musst, hat also nichts mit fehlender Motivation und Anstrengung zu tun. Ebenso wenig bedeutet das Nein eine persönliche Absage an den Chef oder Kollegen, sondern zeigt, Du hast Rückgrat. Ja-Sager wollen es am besten allen recht machen und wählen immer den Weg des geringsten Widerstands. Auf lange Sicht untermauerst Du Dein Standing im Unternehmen, wenn Du Deine Meinung äußerst und Haltung zeigst – auch wenn diese nicht immer bequem ist. Position zu beziehen zeigt, dass Du Dich sachlich mit dem jeweiligen Thema befasst, mitdenkst und die bestmögliche Lösung für ein Problem suchst.

Der Ton macht die Politik

Auf den respektvollen Umgang kommt es an – in privaten Beziehungen, wie auch im Arbeitsumfeld. Kannst Du Dein Nein sachlich begründen, nimmt es Dir auch niemand übel, wenn Du einmal ein Anliegen ausschlägst. Vermeide es, emotional zu reagieren, sondern lass die Vernunft walten. Wäge die Optionen ab und suche nach Alternativen, um das Problem zu lösen – das kommt auf Dauer sowohl bei Kollegen als auch Vorgesetzten viel besser an, als zu allem „Ja und Amen“ zu sagen!
Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Generell nützt es wenig, wenn Du Dich wie ein Märtyrer aufopferst. Ausgenommen sind Notfälle – häng Dich rein, wenn es brennt! An Ausnahmesituationen werden sich Deine Kollegen noch lange erinnern, also glänze mit Deiner Hilfsbereitschaft, solange die Situation Deine Belastbarkeit nicht überschreitet.

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