Weihnachten – „Zuhause Gefühl“

Wie sagt Margie Kinsky- Mockridge (Kabarettistin) so schön: „Ostern kannste machen waste willst …aber Weihnachten biste zu Haus bei Mutti!“

Zuhause heisst für mich Sicherheit und Geborgenheit. Eine Sehnsucht, die in schwierigen, unsicheren Zeiten umso grösser ist. Und ist bei Dir schon alles vorbereitet? Oder machst Du deine Besorgungen „auf den letzten Drücker“?Ist der Weihnachtsbaum schon gekauft evtl. sogar aufgebaut? Oder schlägst Du Deinen Christbaum selbst? Früher bin ich mit der ganzen Familie ins Sauerland gefahren, dort haben wir unsere Weihnachtsbäume ausgesucht und selbst geschlagen. Da hatten wir noch Winter. Im tiefen Schnee, eiskalt, nasse Füsse, trotzdem hatten wir unseren Spass und haben uns bei Glühwein -für die Jüngeren unter uns Tee- wieder aufgewärmt. Es gehörte einfach dazu, war Tradition.

Tradititon! Weihnachten!

In Deutschland ist Weihnachten für die Christen das wichtigste Fest des Jahres. Aber woher kommen die Bräuche und Traditionen?

Der Christbaum

Der Christbaum gehört für uns zum Fest dazu, dabei hat er ursprünglich nichts mit dem Fest der Geburt Jesus gemein. Vor hunderten Jahren wurden die Häuser mit immergrünen Zweigen (Mistel, Fichte, Wacholder) geschmückt. Dies Zweige dienten zur Abwehr allen Unheils (Krankheit, böse Geister, Unwetter). Die immergrünen Zweige waren für die Menschen ein Zeichen der Hoffnung auf ein gutes neues Jahr nach einem harten Winter. Im Elsass enstand Ende des 16. Jahrhunderts der Brauch einen Baum (Fichte, Tanne) im Wohnzimmer aufzustellen und ihn mit Äpfeln und Süßigkeiten zu behängen. Daraus wurden dann mit der Zeit glänzende Kugeln.

Vor ca. 400 Jahren kamen die Lichter (Kerzen) in den Baum. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Christbaum in Deutschland bekannt und von hier aus ging der Brauch in die ganze Welt. Der Weihnachtsbaum wird bei uns traditionell am 23.12. abends aufgestellt und geschmückt. Früher habe ich das mit meinem Sohn zusammen gemacht, heute machen das seine Freundin und ich gemeinsam – „Frauensache“.

Geschenke

So, das mit dem Baum ist erledigt. Geschenke müssen wir noch einpacken. Werden die Geschenke nicht vom Christind gebracht? Traditionell bringt bei uns das Christkind die Weihnachtsgeschenke, nicht der Weihnachtsmann! Das Christkind, also das Jesuskind, wurde im 16. Jahrhundert von Martin Luther für die Kinder als Ersatz für den Heiligen Nikolaus eingesetzt. In der protestantischen Kirche ist die Heiligenvereehrung der katholischen Kirche nicht existent.

Der Heilige Abend

Am heiligen Abend gehen wir mit der ganzen Familie in die Kirche, auch wenn wir das ganze Jahr hindurch nicht die eifrigsten Kirchgänger sind. Früher als mein Opa noch lebte war das anders!

Für mich ist das die Möglichkeit nach der hektischen Vorweihnachtszeit einen Moment inne zu halten und runterzukommen. Im Anschluss ist bei uns Bescherung, ganz altmodisch mit Gitarre, Flöte und Gesang (Stille nacht, heilige Nacht). Bei uns ist das Wohnzimmer bis zum Anzünden der Kerzen am Christbaum absolute „Tabu-Zone“. Dann werden die Geschenke ausgepackt.

Das Essen

Im Anschluss an die Bescherung essen wir zusammen. Bei uns ist es Brauch geworden am Heiligen Abend Fleich-Fondue zu machen. Warum? Ganz einfach, dann muss ich nicht als Köchin stundenlang in der Küche stehen und es ist einfach gemütlich in froher Runde zusammen zu essen. Klassich ist das nicht. Bei mehr als einem Drittel der deutschen Haushalte gibt es Kartoffelsalat und Würstchen. Warum eigentlich?

Früher war der Heilige Abend noch kein Feiertag. Also musste gearbeitet werden, dann wurde der Festtagsputz gemacht. Der Baum wurde geschmückt und eigentlich war die ganze Familie richtig beschäftigt. Weihnachten begann mit der Christmette, die ursprünglich um Mitternacht stattfand. Die Tradition mit Kartoffelsalat (den man gut vorbereiten kann) und die nur heiss zu machende Bockwurst ist darin begründet, dass keiner Zeit hatte, was aufwendiges zu kochen – und am nächsten Tag gab es das Festessen!

Der Ausklang

Den Heiligen Abend lassen ich in froher Runde ausklingen, es wird gelacht, Brettspiele werden herausgeholt, Dart gespielt und wir erinnern uns an lustige Begebenheiten. Das eine oder andere Glas Wein wird dabei schon geleert. Für mich ist das Weihnachten zu Hause!

Falls das für Dich zu spießig ist, erzähl mir von Deiner Weihnacht.

Was bedeutet Weihnachten für Dich?

Was für Bräuche kennst Du und welche Traditionen hegst und pflegts Du?

Oder fährst/fliegst Du an Weihnachen in Urlaub?

Der Tannenbaum nadelt, das Geschenk wurd‘ vergessen, den Braten hat der Hund aufgefressen, die Familie sich wieder zofft und zankt- Fröhliche Weihnachten und schönen Dank“!

Ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und ein friedvolles Jahr 2017!

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